Das passt auch für jedes Nagelstudio
Quelle: Kölnische Rundschau 7.12.12
Der Mann war so richtig auf 180. Seine Wut kam nicht von jetzt auf gleich, sie nahm täglich zu. Tagelang hatte er sich gezwungen, ihr kein Ventil zu bieten und einfach den Mund zu halten. Doch gestern Morgen ging das nicht mehr. Von Michael Schwarz und Ramona Hammes
Eifelland.
Der Mann war so richtig auf 180. Seine Wut kam nicht von jetzt auf gleich, sie nahm täglich zu. Tagelang hatte er sich gezwungen, ihr kein Ventil zu bieten und einfach den Mund zu halten. Doch gestern Morgen ging das nicht mehr. „Kreis Euskirchen – immer ein Grund mehr“ – der womöglich neue Slogan, entwickelt von einer Kölner Agentur, mit dem der Kreis sich künftig präsentieren will, hatte Benedetto Gentili, Gründer und Geschäftsführer des Medienhauses Eifel in Roggendorf, so richtig auf die Palme gebracht. Ja, wer wird denn gleich in die Luft gehen?

Gentili geht in die Luft. „Ein Grund mehr“ – für ihn ist dieser Slogan allenfalls ein Grund mehr, mal richtig Luft abzulassen. Diese Worte seien an Banalität und Austauschbarkeit kaum zu überbieten, schimpft er: „Das passt doch auch auf jedes Möbelhaus und jedes Fußnagelstudio.“ Und erst der Klang! Bei einem Slogan müsse man auch auf die Phonetik achten, sagt der Werbeexperte. Wenn man aber „Immer ein Grund mehr“ summe oder brumme, höre sich das doch an wie ein Auto, das gerade kaputtgeht.
Was aber Gentili vollständig zum HB-Männchen mutieren lässt: Warum wurde eigentlich ein Unternehmen aus Köln beauftragt? Warum seien er und seine Kollegen im Kreis Euskirchen übergangen worden? „Muss ich denn erst eine Agentur in Düsseldorf aufmachen, um im Kreis Euskirchen ernst genommen zu werden?“, fragt Gentili. Er selbst habe ja den umgekehrten Weg beschritten: Von Düsseldorf kam er zurück in seine Heimat, um hier zu arbeiten. Und damit zahle er schließlich auch seine Steuern hier. Wenn ein interessantes Projekt zu vergeben sei, schaue man sich offenbar nicht bei den lokalen Anbietern um. Gentili fühlt sich als Eifeler übergangen: „Da sind wir wieder die armen Bauern, denen man das Korn vom Teller nimmt.“ Ein solches Projekt umzusetzen, sei auch irgendwo eine Frage der Ehre. „Wir haben das drauf!“ Das bewiesen schließlich zahlreiche Logos und Slogans, die seine und andere Agenturen aus der Region bereits entwickelt haben.
Hat er denn eine bessere Idee für einen Slogan? Hat er, sagt Gentili – zumindest ein Grundgerüst.
Verraten will er es indes nicht. Ihm ist wichtig, dass der Fokus auf die Diskussion über die Vorgehensweise des Kreises gelegt und nicht möglicherweise seine Idee schon rauf und runter diskutiert wird. Wichtig sei ihm, dass die Identität und die Region thematisiert werden.
In der Tat wurde keine Agentur aus dem Kreis gefragt. Das bestätigt jedenfalls die Pressestelle der Kreisverwaltung. Warum nicht? Nachdem die Mitarbeiter der Prognos AG den Kreis als Wirtschaftsstandort unter die Lupe genommen und eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit empfohlen hätten, seien verschiedene Organisationen nach infrage kommenden Agenturen gefragt worden – darunter Wirtschaftskammern, Kommunen und die Prognos AG.
„Es gibt sehr gute Agenturen im Kreis“
Diese Institutionen , so Swen Weißer von der Pressestelle, hätten insgesamt acht Agenturen genannt, die allesamt ihre Ideen und Preisvorstellungen vorstellen konnten. Letztlich hätten sich die Kreispolitiker, Verwaltung und Kommunenvertreter für die Kölner Agentur entschieden. Eine Agentur aus dem Kreis sei nicht ins Gespräch gebracht worden, so Weißer: „Die Agentur unter den acht Vorgeschlagenen, die am nächsten liegt, ist aus Monschau.“
Unterdessen zeichnet sich ab, dass mit dem Logo und dem Slogan „Kreis Euskirchen – immer ein Grund mehr“ nicht nur der Wirtschaftsstandort sondern der Kreis als Ganzes beworben werden soll. In diese Richtung lief zumindest die Diskussion in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses, der dem Konzept der Kölner Agentur, die neben Logo und Slogan eine Internetpräsenz sowie Broschüren und Flyer beinhaltet, große Zustimmung zuteil werden ließ. 85 000 Euro sind für den Medien-Mix vorgesehen. Eine Menge Geld, findet Benedetto Gentili – zu viel Geld. Er rechnet vor: „Eine Internetseite, die eines Kreises würdig wäre, hätten wir für 10 000 bis 15 000 Euro erstellt.“ Ein guter Slogan hätte 1000 Euro, ein Logo 1500 Euro gekostet. Auch wenn man die Broschüren dazurechne, läge man noch weit unter den 85 000 Euro. „Wir haben 17 Mitarbeiter und eine Produktionsfläche von 1000 Quadratmetern“, so Gentili: „Da kann mir doch keiner erzählen, wir wären zu klein für so ein Vorhaben.“ Dabei denke er aber nicht nur an seine Firma.
„Darum geht es mir gar nicht. Wir haben noch zwei oder drei sehr gute Agenturen im Kreis Euskirchen.“ Was ihn besonders aufregt: Da solle unter anderem mit den innovativen Menschen im Kreis geworben werden, aber genau diese stoße man jetzt vor den Kopf. „Das ist typisch“, so Gentili: „Die kleinen Sachen können die Eifeler machen. Doch wenn es ums Große geht, schauen die Verantwortlichen lieber nach Köln oder Düsseldorf.“
Witziger Werbespot
Da soll noch mal einer sagen, den "Werbeleuten" gehen die Ideen aus...
Ich fand's jedenfalls witzig, wie der bekannte Elektroartikelhersteller sich hier in Szene gesetzt hat.
Linktipp: Zurück in die Zukunft
Die aus Buenos Aires stammende Fotografin Irina Werning hat unlängst eine Fortsetzung ihrer Reihe "Back to the Future" veröffentlicht.
Das Prinzip: Ein altes Foto wird mit der selben Person in den gleichen Klamotten und der gleichen Umgebung noch mal geschossen. Die Bilder sind wirklich sehr gut gemacht. Es ist interessant, wie sehr sich die Person verändert hat und die Ähnlichkeit dennoch nicht zu übersehen ist. Am besten selber mal auf sich wirken lassen. Zur Webseite von Irina Werning
Surftipp: Online beichten
Ganz im Zeichen des Internetzeitalters steht die Seite Beichthaus.com auf der man völlig anonym (auch ohne Registrierung) seinem schlechten Gewissen Erleichterung verschaffen kann und seine Sünden niederschreiben kann. Das ganze funktioniert so, dass ein jeder diese Sünden lesen kann. Optional kann man auch den Ort des Vergehens angeben, der dann auf einer Karte neben der "Beichte" angezeigt wird. Jeder Fehltritt kann von anderen Besuchern der Seite kommentiert werden.
Beim genaueren Betrachten erscheinen die einzelnen "Sünden" ein wenig sehr kreativ zu sein, will heißen, dass man diese Plattform eher als leichte Unterhaltung verstehen sollte. Wer sich aber gerne über die Fehltritte im Leben anderer informieren möchte, für den lohnt der Blick auf das Online-Beichthaus allemal.
Design-Tipp: Fotoküchenrückwand
Was ich letztes Wochenende bei meinem Kumpel in der Küche gesehen hab, möchte ich euch nicht vorenthalten: Er hat den Arbeitsbereich seiner Küche mit einem Bambusmotiv gepimpt.
Er hat sich recht viele Gedanken im Vorfeld gemacht und mir erklärt, dass diese Teile in der Regel aus Glas seien. Der entscheidende Nachteil bei Glas ist aber, dass man als normaler Mensch keine Löcher für die Steckdosen in die Glasplatte bekommt. Außerdem sind die Glaswände wohl auch recht teuer.
Bei einem Internetauktionshaus, das wir alle kennen ist er dann auf eine Variante mit Aluplatten gestoßen. Wobei Alu nur für die Oberfläche zum Einsatz kommt. Im Kern sind die Dinger aus Kunststoff. Auf dem Aluminium ist dann eine bedruckte Folie draufgeklebt, die unter einer weiteren Schutzfolie angeblich mehrere Jahre halten soll. Die Schutzfolie scheint wirklich nicht schlecht zu sein: Er hat mit einem permanenten Filzmarker drauf rumgekritzelt und konnte das einfach mit einem trockenen Tuch abwischen.
Die Montage hat bei ihm nach eigener Aussage eine knappe Stunde gedauert. Die Löcher für den Strom hat er mit einem „Steckdosenbohrer“, die es wohl in jedem Baumarkt gibt selber angebracht. Die Platten selber sind mit Allzweckkleber aus der Kartusche an die Küchenwand geklebt. Die untere Fuge hat er mit Silikon abgedichtet. Er hat für die Platten knapp 300 € bezahlt. Der Versand war kostenlos.
Bei meiner nächsten Küche will ich auch sowas haben, Ideen für ein Motiv habe ich auch schon, wie zum Beispiel:
- Ein überdimensional großes T-Bone Steak, sagen wir mal ca. 60 cm groß, dass gerade vom Grill kommt und dieses typische Kochbuch-Branding hat.
- Bild einer römischen Fress-Orgie
- Ein Aquarium (nie mehr Futter vergessen)
Was würdet ihr für ein Motiv wählen? Nutzt die Kommentarfunktion!
Wo wird Wann Was gesucht? Google Insights for Search
Zu wissen, welche Keywords wie häufig gesucht werden, ist für ein erfolgreiches Onlinemarketing unerlässlich. Das erste Mittel der Wahl ist hier meist das allseits bekannte Google Keywordtool.
Wie Google auch noch weitere, sehr aufschlussreiche Informationen preisgibt möchte ich euch hier vorstellen. Für dieses Beispiel nehmen wir einen Webshop-Betreiber der seinen Hauptumsatz mit Holzkohlegrills macht. Er möchte diesen Umsatz weiter steigern und seinen Webshop, sowie eine laufende AdWords-Kampagne entsprechend optimieren.
Dazu besuchen wir die Webseite von Google Insights for Search. In unserem Beispiel habe ich mich für die Keywords "holzkohlegrill, schwenkgrill und kugelgrill" entschieden.
Da der Webshop nicht ins Ausland versendet habe ich bei Filter "Deutschland" eingestellt. Zuerst zeigt mit der Dienst, dass der Begriff "Kugelgrill" durchschnittlich am meisten gesucht wird.
Das zweite Diagramm zeigt das Suchvolumen in der Vergangenheit bis in naher Zukunft an:
Was hier ein bisschen wie eine Berg- und Talfahrt aussieht, ist nicht weiter verwunderlich; schließlich wird am liebsten in den Sommermonaten gegrillt. Fährt man mit der Maus über die Linien, werden die genauen Monate angezeigt. Die Peaks sind hier zwischen Mai und Juli zu finden. Wir schließen daraus, dass der Grillbedarf im Juli bereits gesättigt ist, obwohl der Sommer noch nicht vorbei ist. Weiterhin verrät uns das Diagramm, dass das Keywort "Kugelgrill" von Jahr zu Jahr ordentlich zugelegt hat, während "Schwenkgrill" immer weniger gesucht wurde. Kommen wir zur örtlichen Aufschlüsselung:
Süddeutschland hat hier eindeutig die Nase vorn. Das gleiche Ergebnis wird auch noch mal auf einer Karte dargestellt. Man kann sich bei Bedarf auch die einzelnen Städte anzeigen lassen.
Dann werden wir mir noch verwandte Suchbegriffe angezeigt, sortiert nach Suchvolumen:
Damit wäre die Frage des Marktführers bezüglich Suchanfragen wohl auch geklärt... Das letzte Diagramm beschreibt die zunehmenden Suchanfragen, also Begriffe von denen eine Steigerung im Suchvolumen zu erwarten ist:
Da unsere Keywords saisonbedingt starken Schwankungen unterliegen, kennzeichnet Google diese Begriffe als "Ausreißer". Gerüstet mit diesen Infos kann der Webshopbetreiber das Onlinemarketing entsprechend anpassen. Das könnte hier zum Bespiel sein:
- Die Schwenkgrills bei ebay verhökern
- Adwords extra für Baden-Württemberg und Bayern schalten
- Kampagnenbudget von April bis Juni erhöhen, in den anderen Monaten absenken
- Spezielle Produkte wie z.B Weber Grill bewerben, im Webshop auf der Startseite platzieren
- Kugelgrills miteinander vergleichen und als "Kugelgrill-Test" auf der eigenen Webseite publizieren
Gesichtserkennung bei Facebook
Was in Amerika schon länger läuft, ist hier bei uns in Deutschland relativ neu. Facebook hat die sogenannte Gesichtserkennung aktiviert. Der Ablauf gestaltet sich wie folgt:
Ein hochgeladenes Foto wird von irgendeinem Facebook User markiert. Diese Markierung besagt der Mensch auf dem Bild ist "Frau Mustermann". Jetzt ist ein Name mit einem Bild verknüpft, so dass Facebook einen User zuordnen kann.
Nach einem Algorithmus wird im nächsten Schritt nach Übereinstimmungen mit anderen Bildern gesucht. Ab einer bestimmten Anzahl dieser Übereinstimmungen kann Facebook mit hoher Wahrscheinlichkeit behaupten: Dies ist die selbe Frau Mustermann. Effekt:
Nicht mehr nur die User markieren die Bilder, Facebook schlägt Dir nun auch vor, dass Du diese Person kennen könntest. Die Gesichtserkennung ist natürlich standardmäßig aktiviert. Das Deaktivieren ist wie von Facebook gewohnt ziemlich gut versteckt:
- einloggen
- Konto/Privatsphäre-Einstellungen
- unten auf "benutzerdefinierte Einstellungen" klicken
- ziemlich weit unten bei "Freunden Fotos von mir vorschlagen" auf "Einstellungen bearbeiten" klicken
- "aktiviert" in "gesperrt" ändern und mit OK bestätigen
Früher war alles besser...!?
Ich möchte euch mein Web-Fundstück für diese Woche nicht vorenthalten:
Der Blog Vintage Everyday beschäftigt sich mit Bildern aus vergangen Zeiten.
Vornehmlich zeigt die Seite Prominenz aus Film, Politik, Sport und Musik in ungewöhnlichen Bildern. Aber auch Werbeplakate aus den 50ern und 60ern sind auf der Seite zu finden.
Ich habe gestern Abend bestimmt locker eine halbe Stunde in dem Blog herum gestöbert.
Mein absoluter Favorit: Die schlimmsten Plattencover, die jemals gemacht wurden.
Webseiten Relaunch: www.jenniches-treppen.de
In den letzten Wochen haben wir den Internetauftritt von www.jenniches-treppen.de komplett neu erstellt. Die Firma Jenniches-Treppen ist einer der führenden Holztreppen-Hersteller. Die alte Webseite war auf ein Tabellenlayout aufgebaut und für die Besucher war es teilweise schwer Inhalte zu finden.
Grund des Neuerstellen der Webseite war nicht nur der Wechsel auf eine zeitgemäße Gestaltung. Vor allem sollte die Benutzerfreundlichkeit und Benutzerführung stark vereinfacht werden. Entstanden ist ein helles, klares Layout mit modernster Technik im Hintergrund. Ihr habt nun einiges mehr an Möglichkeiten, seht eure direkten Ansprechpartner zu den jeweiligen Themen und könnt durch den Treppenplaner eure Traumtreppe zusammenstellen. Kritik und Anregungen Was haltet Ihr von der neuen Jenniches-Treppen Seite? Was gefällt euch besonders? Was gefällt euch nicht?
Monitor: Darf's ein bißchen mehr sein?
Wer über das nötige Kleingeld (ca 2600,-€) verfügt, kann sein Zimmer in ein gemütliches Rechenzentrum im Nasa Style verwandeln. Die Firma Samsung bietet mit ihrem Syncmaster MD230X6 ein Multidisplay, bestehend aus 6 23 Zoll Bildschirmen mit Full HD-Auflösung.
Die Monitore haben einen extrem schmalen Rand, so dass kaum störende Bildunterbrechungen die Sicht beeinträchtigen. Angeschlossen wird das Display über einen Display Port (DP), einen DVI-D- oder einen 15-Pin Sub-Anschluss. Ein im Lieferumfang enthaltenes Multi-Steuerfeld hilft bei der Konfiguration des Bildschirmverbundes: Man kann die Displays entweder einzeln nutzen, oder zu einer großem Bildschirmfläche zusammenfassen. Der vom Hersteller angegebene Stromverbrauch von 138 Watt fällt angesichts dieses 50 Kg schweren Bildschirmgiganten erstaunlich gering aus.
Ein schickes Spielzeug, wie ich finde, auch wenn es zugegebenermaßen vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben ist.
Was meint ihr?