Druck&Medien 01/06

Schlechte Zeiten sind gute Zeiten

Ganz Deutschland jammert. Die Zeiten waren nie härter, die Mitbewerber nie aggressiver und die Kunden nie abgezockter. Das gilt auch für unsere Branche. Statistiken bweisen, was die meisten von uns schon längst wissen. Der Sensemann oder besser der „Insolvenzmann“ schwingt allerotens seine scharfe Klinge. Die neue Regierung in ihrer schwerfälligen Konstellation lässt auch keinen Zweig der Hoffnung erblühen. Man ist auf sich selber angwiesen, möchte man etwas ändern.

Meiner Erfahrung nach-nein, ich bin nicht gekauft und ja, ich bin aus der Branche-waren die Zeiten selten besser. Alles was man als Unternehmer jetzt braucht, ist ein wenig mehr Eigeninitiative. Dass die Zeiten überteuerter Druckerzeugnisse vorbei sind, wissen wir alle. Doch auch unseren Kunden geht es oftmals nicht mehr so gut wie früher, sie müssen sparen. Wenn das keine echte Chance ist! Gilt es doch, ein für beide Seiten gutes Angebot zu machen. Durch gutes Verhandeln haben wir die Kosten bei Papier, Farbe, Chemie und Platten allein im letzten Jahr um über 30 Prozent senken können. Logisch, dass sich diese Einsparung zum Teil im Angebot widerspiegeln. Fehlt noch die richtige Maschine, um den Job wirklich günstig produzieren zu können: Wer jetzt kauft, bekommt nur wenige Jahre alte Maschinen bis zu 80 Prozent unter dem Neuwert.

Laut Statistik sollen 20 bis 30 Prozent der kleinen und mittelständischen Druckereien vom Markt verschwinden. Gleichzeitig steigt das Druckvolumen um einige Prozentpunkte. Man muss nicht besonders gut rechnen können, um zu wissen, was das bedeutet. Wer jetzt seine Hausaufgaben macht, kann sich auf eine gute Zukunft freuen. Ich bin Unternehmer, ich unternehme etwas, um aus der Situation das Beste zu machen. Gut, wenn die Zeiten besser werden. Wenn nicht, dann jammer ich nicht. Ich freue mich zunächst über ein paar harte Jahre, aus denen wir und unsere Mitbewerber lernen und besser werden können.