Können Sponsoren Stellen retten ?

Roggendorfer setzt Zeichen, um dem Förderverein zu helfen

GEMÜND. Der Unternehmer Benedetto Gentili vom Medienhaus Eifel in Roggendorf war schockiert, als er in der Zeitung las, dass die vier Festangestellten des Fördervereins Nationalpark Eifel im August und September ihre Jobs verlieren, weil die Fördergelder nicht mehr fließen. Stattdessen kann ab August, zunächst befristet bis März kommenden Jahres, nur noch eine halbe Stelle besetzt werden.
Spontan nahm er Kontakt mit Dr. Heiko Schumacher, dem Geschäftsführer des Vereins, auf und spendete 1000 Euro – zweckgebunden für die Finanzierung von Löhnen. Er will damit ein Zeichen setzen, dass auch andere seinem Beispiel folgen und vielleicht doch noch Stellen erhalten werden können.
Jahrelang sei Mechernichs Tourismus-Manager Hans-Peter Klinger zu Hälfte von Unternehmern bezahlt worden. Dr. Heiko Schumacher, Alice Gempfer, Andrea Wegner und Marita Hartmann arbeiteten mit sehr hohem Engagement und es wäre traurig, wenn deren Arbeit nur noch „aufs Ehrenamt heruntergefahren“ würde.

„Vielleicht kann man was bewegen.“
Benedetto Gentili: „Ich bin ein Eifeler und möchte in der Eifel etwas bewegen. Ich möchte helfen, dass die Menschen und Unternehmen, die von der Arbeit der vier profitieren und damit werben, sich überlegen, ob sie nicht auch etwas zurückgeben möchten. Vielleicht kann man was bewegen.“ So könnte beispielsweise auch eine Fahrschule einen Busführerschein sponsern, um noch einen Fahrer für den Nationalpark-Werbebus „Fagabundus“ zu gewinnen. Wichtig sei ihm aber vor allem, dass Arbeitsstellen gerettet werden.
„Wir hoffen, dass der Aufruf Nachahmer findet“, sagten gestern Heiko Schumacher und Marita Hartmann beim Besuch von Benedetto Gentili. Besonders überrascht zeigten sie sich, dass das Geld speziell für Personal eingesetzt werde, sonst komme es immer nur Broschüren oder Material zugute. Sie werteten Gentilis Anliegen als Anerkennung ihrer Arbeit. „Ohne Anlaufstelle läuft nichts“, so Heiko Schumacher. Über 100 Lehrer und Klassen hätten schon an Fortbildungsmaßnahmen des Fördervereins teilgenommen. Damit habe der Verein wertvolle Multiplikationen in Sachen Nationalpark gewonnen.

Lernmaterial für die Schulen
Material für die Schulen soll erstellt werden. Zurzeit werde an einem Netzwerk Nationalparkschule gearbeitet. Volker Hoffmann, Alice Gempfer und Andrea Wegner hätten dem „Fagabundus“ den Nationalpark zu einem Begriff gemacht. Es sei auch ein Verdienst des Nationalpark-Forstamts und des Vereins, dass zunehmend Besucher nach Gemünd kämen. Telefonische Anfragen häuften sich. Gut verkauft werde das neue Buch „Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Eifel“. So etwas hätten andere Nationalparks nicht zu bieten. Der Förderverein arbeitet an einem neuen Werk über Moose und Flechten. Werbewirksam sei auch die Arbeit der Nationalpark-Botschafter, so Maria Hartmann.
Auch die Kommunen und Institutionen könnten einmal überlegen, ob sie nicht einen regelmäßigen Obulus für die Finanzierung von Stellen beisteuern wollten, meinte Heiko Schumacher. „ Schließlich werben die Kommunen auch mit dem Nationalpark“, so Benedetto Gentili. „ Bei regelmäßigen Spenden könne man planen“, sagte Heiko Schumacher. Das käme auch wieder der Region zugute.

Quelle: Kölnische Rundschau