Medienhaus-Eifel Blog

Presse: Über Uns

Quelle: Kölnische Rundschau 7.12.12

Der Mann war so richtig auf 180. Seine Wut kam nicht von jetzt auf gleich, sie nahm täglich zu. Tagelang hatte er sich gezwungen, ihr kein Ventil zu bieten und einfach den Mund zu halten. Doch gestern Morgen ging das nicht mehr. Von Michael Schwarz und Ramona Hammes

 

Eifelland.

Der Mann war so richtig auf 180. Seine Wut kam nicht von jetzt auf gleich, sie nahm täglich zu. Tagelang hatte er sich gezwungen, ihr kein Ventil zu bieten und einfach den Mund zu halten. Doch gestern Morgen ging das nicht mehr. „Kreis Euskirchen – immer ein Grund mehr“ – der womöglich neue Slogan, entwickelt von einer Kölner Agentur, mit dem der Kreis sich künftig präsentieren will, hatte Benedetto Gentili, Gründer und Geschäftsführer des Medienhauses Eifel in Roggendorf, so richtig auf die Palme gebracht. Ja, wer wird denn gleich in die Luft gehen?

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Gentili geht in die Luft. „Ein Grund mehr“ – für ihn ist dieser Slogan allenfalls ein Grund mehr, mal richtig Luft abzulassen. Diese Worte seien an Banalität und Austauschbarkeit kaum zu überbieten, schimpft er: „Das passt doch auch auf jedes Möbelhaus und jedes Fußnagelstudio.“ Und erst der Klang! Bei einem Slogan müsse man auch auf die Phonetik achten, sagt der Werbeexperte. Wenn man aber „Immer ein Grund mehr“ summe oder brumme, höre sich das doch an wie ein Auto, das gerade kaputtgeht.

Was aber Gentili vollständig zum HB-Männchen mutieren lässt: Warum wurde eigentlich ein Unternehmen aus Köln beauftragt? Warum seien er und seine Kollegen im Kreis Euskirchen übergangen worden? „Muss ich denn erst eine Agentur in Düsseldorf aufmachen, um im Kreis Euskirchen ernst genommen zu werden?“, fragt Gentili. Er selbst habe ja den umgekehrten Weg beschritten: Von Düsseldorf kam er zurück in seine Heimat, um hier zu arbeiten. Und damit zahle er schließlich auch seine Steuern hier. Wenn ein interessantes Projekt zu vergeben sei, schaue man sich offenbar nicht bei den lokalen Anbietern um. Gentili fühlt sich als Eifeler übergangen: „Da sind wir wieder die armen Bauern, denen man das Korn vom Teller nimmt.“ Ein solches Projekt umzusetzen, sei auch irgendwo eine Frage der Ehre. „Wir haben das drauf!“ Das bewiesen schließlich zahlreiche Logos und Slogans, die seine und andere Agenturen aus der Region bereits entwickelt haben.

Hat er denn eine bessere Idee für einen Slogan? Hat er, sagt Gentili – zumindest ein Grundgerüst.

Verraten will er es indes nicht. Ihm ist wichtig, dass der Fokus auf die Diskussion über die Vorgehensweise des Kreises gelegt und nicht möglicherweise seine Idee schon rauf und runter diskutiert wird. Wichtig sei ihm, dass die Identität und die Region thematisiert werden.

In der Tat wurde keine Agentur aus dem Kreis gefragt. Das bestätigt jedenfalls die Pressestelle der Kreisverwaltung. Warum nicht? Nachdem die Mitarbeiter der Prognos AG den Kreis als Wirtschaftsstandort unter die Lupe genommen und eine offensivere Öffentlichkeitsarbeit empfohlen hätten, seien verschiedene Organisationen nach infrage kommenden Agenturen gefragt worden – darunter Wirtschaftskammern, Kommunen und die Prognos AG.

„Es gibt sehr gute Agenturen im Kreis“

Diese Institutionen , so Swen Weißer von der Pressestelle, hätten insgesamt acht Agenturen genannt, die allesamt ihre Ideen und Preisvorstellungen vorstellen konnten. Letztlich hätten sich die Kreispolitiker, Verwaltung und Kommunenvertreter für die Kölner Agentur entschieden. Eine Agentur aus dem Kreis sei nicht ins Gespräch gebracht worden, so Weißer: „Die Agentur unter den acht Vorgeschlagenen, die am nächsten liegt, ist aus Monschau.“

Unterdessen zeichnet sich ab, dass mit dem Logo und dem Slogan „Kreis Euskirchen – immer ein Grund mehr“ nicht nur der Wirtschaftsstandort sondern der Kreis als Ganzes beworben werden soll. In diese Richtung lief zumindest die Diskussion in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses, der dem Konzept der Kölner Agentur, die neben Logo und Slogan eine Internetpräsenz sowie Broschüren und Flyer beinhaltet, große Zustimmung zuteil werden ließ. 85 000 Euro sind für den Medien-Mix vorgesehen. Eine Menge Geld, findet Benedetto Gentili – zu viel Geld. Er rechnet vor: „Eine Internetseite, die eines Kreises würdig wäre, hätten wir für 10 000 bis 15 000 Euro erstellt.“ Ein guter Slogan hätte 1000 Euro, ein Logo 1500 Euro gekostet. Auch wenn man die Broschüren dazurechne, läge man noch weit unter den 85 000 Euro. „Wir haben 17 Mitarbeiter und eine Produktionsfläche von 1000 Quadratmetern“, so Gentili: „Da kann mir doch keiner erzählen, wir wären zu klein für so ein Vorhaben.“ Dabei denke er aber nicht nur an seine Firma.

„Darum geht es mir gar nicht. Wir haben noch zwei oder drei sehr gute Agenturen im Kreis Euskirchen.“ Was ihn besonders aufregt: Da solle unter anderem mit den innovativen Menschen im Kreis geworben werden, aber genau diese stoße man jetzt vor den Kopf. „Das ist typisch“, so Gentili: „Die kleinen Sachen können die Eifeler machen. Doch wenn es ums Große geht, schauen die Verantwortlichen lieber nach Köln oder Düsseldorf.“


56 Künstler öffnen zur 7. Auflage der "Eifeler Atelier Tage" ihre Arbeitsräume für das Publikum. In einem Roggendorfer Laden, wo sonst Sportvereine ihre Shirts bedrucken lassen, hat nun eine Galerie eröffnet, die es vorher nur online gab.

Eifel - Normalerweise ist es umgekehrt. Erst kommt der Laden oder das Unternehmen und dann erst entsteht eine entsprechende virtuelle Präsenz im Internet. Diesmal ist es aber nicht so geschehen. Während der siebten Auflage der Eifeler Atelier Tage (EAT) feiert das Kunstportal Eifel fünfjähriges Bestehen. Gleichzeitig ist diese virtuelle Präsenz, die Eifeler Künstlern die Möglichkeit bietet, gegen vier Euro monatlich ihre Bilder oder Termine ihrer Veranstaltungen online zu stellen, nun Realität geworden. Im Roggendorfer Geschäft „Mein-Vereinslokal.de“ an der B 266 ist nun eine echte Galerie beheimatet.

Kunsterlebnis als "Stolperstein"

„Ich bringe hier Feuer und Wasser zusammen“, sagt Benedetto Gentili, Chef des Medienhauses Eifel, der das Kunstportal und auch das Vereinslokal betreibt, lächelnd. Denn es sei ihm klar, dass Vereinsleute, die in seinen Laden kämen, um Trikots oder T-Shirts mit individuellen Aufdrucken zu bestellen, eher nicht die Klientel seien, die auch auf Kunstausstellungen zu finden seien. „Hier trifft Kunst auf Breitensport und vielleicht können wir so mehr Leute für Kunst - und besonders die Eifeler Künstler - begeistern“, so Gentili.

Das Ganze solle ähnlich eines Stolpersteins sein, über den man stolpert, wenn man gar nicht damit rechnet und sich dann damit auseinandersetzt. Welche Werke er an den Wänden des Vereinslokals hängen hat, weiß er eigentlich selbst nicht. „Denn das ist eine ,demokratische Galerie'“, erklärt der Medienhaus-Chef. Demokratisch? „Ja“, so Gentili, „ich filtere nicht wie das aus verständlichen Gründen in anderen Galerien der Fall ist.“

In Roggendorf könnten sich Künstler, die im Kunstportal angemeldet seien, für einen Euro pro Monat einen Quadratmeter Wandfläche oder auch mehr mieten und sich dort präsentieren.

Banken sollen mehr Eifeler Kunst wagen

Als gewisse „Vergrößerung“ der Galerie dienten zudem die Wände im Ärztehaus Schumacher in Kall, wo ebenfalls Kunst ausgestellt werden könne. „Reich werde ich damit sicherlich nicht“, sagt Gentili. Er sehe das alles als eine Art Kultursponsoring, da er von der Eifeler Kunst begeistert sei. „Ich würde mir wünschen, dass in den Bank-Geschäftsstellen in der Region nicht immer Drucke von Miró hängen würden“, so Gentili. Da könnten doch Originale von Eifeler Künstlern hängen, wenn die Banken schon mit ihrer Regionalität werben würden.

Und welche von diesen Künstlern schaut er sich während der Eifeler Atelier Tage an? „Ich finde es spannend, einfach draufloszufahren“, so Gentili. Er werde wohl Ateliers in der Nähe seines Wohnortes Schleiden besuchen. Mehr als drei bis vier schaffe er aber nie. „Weil ich es so spannend finde, zu sehen, wie und wo die Künstler arbeiten, bleibe ich immer sehr lange in einem Atelier“, so Gentili. Weil es vielen Leuten so gehe, habe er sich auch entschlossen, die Galerie in Roggendorf am EAT-Wochenende nicht zu öffnen - um keine Konkurrenz zu sein. Denn dort in seiner „demokratischen Galerie“ sei die ganze Woche über immer von 14.30 bis 18 Uhr geöffnet.

Das Herz von Benedetto Gentili, Inhaber des Medienhaus Eifel in Mechernich, schlägt nicht nur für die Eifel, sondern auch für die „besonderen“ Kinder der Nikolausschule in Kall. Der „Eifeler-Querdenker“ stiftete 24.000 Blatt DIN A 3 – was der riesigen Menge von 100 Paketen Papier von Kopierpapier à 500 Blatt entspricht – für den Mal- und Bastelunterricht der Nikolausschule. Die „Eifeler Querdenker“ haben sich im Oktober 2009 um den Initiator Kurt Klöser versammelt. Es sind aktuell über 80 Unternehmer, Führungskräfte oder freiberufliche Spezialisten, die ihren Lebensmittelpunkt zwischen Aachen im Norden und der Mosel im Süden, zwischen der belgischen Grenze im Westen und der linken Rheinseite, im Osten, also grob betrachtet, der Eifel haben. Naben dem monatlichen Austausch in Gemünd  engagieren sie sich für soziale Belange, mal kleine, mal große Themen. „Wir wollen sehen, was sich noch so entwickelt“, sagt der EQ-Initiator  Kurt Klöser, der das Papier zur Nikolausschule liefern wird.
„Die Nikolausschule in Kall ist ein guter Empfänger, dort kann man es gut gebrauchen“ und weist auf die Möglichkeit hin, dort auch nicht mehr benutzte Fahrräder abzugeben. „Diese werden sogar abgeholt“.
Die Vorsitzende des Fördervereins, Michaela Fischer, bedankte sich bei Benedetto Gentili und hofft auf eine weitere gute Zusammenarbeit.

Quelle: Kölnische Rundschau

Vogelhaus? Bauhaus? Medienhaus? Auf einmal steht da so ein eigenartiges Holzgebilde. Ersteres ist es sicherlich nicht. Auch wenn das manch einer denken mag, der von Gemünd...
ROGGENDORF. Vogelhaus? Bauhaus? Medienhaus? Auf einmal steht da so ein eigenartiges Holzgebilde. Ersteres ist es sicherlich nicht. Auch wenn das manch einer denken mag, der von Gemünd kommend über die Bundesstraße 266 durch Roggendorf fährt und das Gebäude auf einmal auf der linken Seite kurz vor der evangelischen Kirche wahrnimmt.

Bauhaus und Medienhaus stimmt aber. Denn Benedetto Gentili erweitert mit dem Neubau im Bauhaus-Stil sein Medienhaus Eifel. „Diesen klaren Stil habe ich schon immer gemocht“, so der Geschäftsführer des Medienhauses Eifel. „Er ist einfach und schnörkellos - wie der Service innen drin.“ Denn dort soll ein Ladenlokal mit Terminals entstehen. Das soll ein neuer Anlaufpunkt für Kunden werden, die die Produktion, nicht aber den kreativen und beratenden Bereich in Anspruch nehmen möchten. „Bislang war es so, dass wir immer ein riesiges Fass aufmachen mussten, um auch unseren Kunden mit kleineren Aufträgen gerecht zu werden“, so Gentili. Da habe es für einen Auftrag von vier T-Shirts eine Beratung gegeben, Daten mussten ausgetauscht und Rechnungen geschrieben werden - das erforderte einen hohen Personal- und Zeit-Aufwand.

Mit dem Anlaufpunkt im Neubau, dessen Fertigstellung für März anvisiert ist, soll das anders werden. Dann können die Kunden an die Terminals mit Touchscreens gehen, ihre Daten hochladen und etwa T-Shirts für den Junggesellenabschied, Mouse-Pads oder Tassen mit dem, was sie drauf gedruckt haben wollen, bestellen. „Das ist für uns weniger Aufwand, für die Kunden bedienfreundlich und kostengünstiger, so dass es auf allen Seiten Gewinner gibt“, sagt Benedetto Gentili. Die Bedienung der Terminals solle extrem einfach sein, so der Geschäftsführer. „Ein Zehnjähriger soll in der Lage sein, sie zu bedienen“, fährt er fort. Es sei eben wie ein Internetshop - nur hier vor Ort. Das habe den Vorteil, dass bei eventuell auftretenden Problemen Angestellte da seien, die helfen können. „Für Spitzenzeiten werde ich wahrscheinlich noch eine Kraft einstellen“, sagt Gentili. Ansonsten säßen im ersten Stock die Buchhalterinnen, die helfend eingreifen können. Der erste Stock ist auch das markante i-Tüpfelchen an dem Gebäude. Wie ein überdimensionierter Fernsehbildschirm sieht das aus, wo die Buchhaltung sitzen wird und einen schönen Blick aus den Fenstern genießen kann. „Die Fensterfront zur Straße hin soll animiert werden wie ein Fernseher - das ist die Idee“, sagt Benedetto Gentili. Dann sieht das Gebäude aus wie ein Komödchen, auf dem ein Fernseher steht.

Für das Ladenlokal unten hat Gentili auch noch eine Idee: „In einer zweiten Phase soll dort eine Galerie der Eifeler Künstler entstehen.“ Dort könnten die Künstler für einen sehr kleinen Betrag Plätze an den Wänden mieten, ihre Kunst ausstellen und zum Verkauf anbieten, so Benedetto Gentili, der bereits mit seinem Kunstportal Eifel den Kreativen in der Region eine Plattform bietet und auch sonst einiges für Kunst und Kultur vor Ort tut.
Kreativität ist schließlich sein Metier. Auch wenn Ideen zuweilen etwas länger brauchen, bis sie „reif“ sind. „An dem Namen für den neuen Anlaufpunkt haben wir anderthalb Jahre gefeilt“, verrät Gentili. Dabei herausgekommen ist „Schön und Wieder“.

Und warum? Dieser einfache und wohlklingende Name helfe der Zielgruppe, Schwellenängste abzubauen und assoziiere, wie einfach die Zusammenarbeit zwischen Druckdienstleister und Kunde sein könne. Außerdem sei der Name eine Anlehnung an den Fachbegriff „Schön- und Widerdruck“, mit dem ein doppelseitiges Druckverfahren beschrieben wird. Und zu guter Letzt würde es der Name auf den Punkt bringen, so Gentili: „Der Kunde soll die Sachen schön finden und wiederkommen.“

Quelle: Kölnische Rundschau

Roggendorfer setzt Zeichen, um dem Förderverein zu helfen

GEMÜND. Der Unternehmer Benedetto Gentili vom Medienhaus Eifel in Roggendorf war schockiert, als er in der Zeitung las, dass die vier Festangestellten des Fördervereins Nationalpark Eifel im August und September ihre Jobs verlieren, weil die Fördergelder nicht mehr fließen. Stattdessen kann ab August, zunächst befristet bis März kommenden Jahres, nur noch eine halbe Stelle besetzt werden.
Spontan nahm er Kontakt mit Dr. Heiko Schumacher, dem Geschäftsführer des Vereins, auf und spendete 1000 Euro – zweckgebunden für die Finanzierung von Löhnen. Er will damit ein Zeichen setzen, dass auch andere seinem Beispiel folgen und vielleicht doch noch Stellen erhalten werden können.
Jahrelang sei Mechernichs Tourismus-Manager Hans-Peter Klinger zu Hälfte von Unternehmern bezahlt worden. Dr. Heiko Schumacher, Alice Gempfer, Andrea Wegner und Marita Hartmann arbeiteten mit sehr hohem Engagement und es wäre traurig, wenn deren Arbeit nur noch „aufs Ehrenamt heruntergefahren“ würde.

„Vielleicht kann man was bewegen.“
Benedetto Gentili: „Ich bin ein Eifeler und möchte in der Eifel etwas bewegen. Ich möchte helfen, dass die Menschen und Unternehmen, die von der Arbeit der vier profitieren und damit werben, sich überlegen, ob sie nicht auch etwas zurückgeben möchten. Vielleicht kann man was bewegen.“ So könnte beispielsweise auch eine Fahrschule einen Busführerschein sponsern, um noch einen Fahrer für den Nationalpark-Werbebus „Fagabundus“ zu gewinnen. Wichtig sei ihm aber vor allem, dass Arbeitsstellen gerettet werden.
„Wir hoffen, dass der Aufruf Nachahmer findet“, sagten gestern Heiko Schumacher und Marita Hartmann beim Besuch von Benedetto Gentili. Besonders überrascht zeigten sie sich, dass das Geld speziell für Personal eingesetzt werde, sonst komme es immer nur Broschüren oder Material zugute. Sie werteten Gentilis Anliegen als Anerkennung ihrer Arbeit. „Ohne Anlaufstelle läuft nichts“, so Heiko Schumacher. Über 100 Lehrer und Klassen hätten schon an Fortbildungsmaßnahmen des Fördervereins teilgenommen. Damit habe der Verein wertvolle Multiplikationen in Sachen Nationalpark gewonnen.

Lernmaterial für die Schulen
Material für die Schulen soll erstellt werden. Zurzeit werde an einem Netzwerk Nationalparkschule gearbeitet. Volker Hoffmann, Alice Gempfer und Andrea Wegner hätten dem „Fagabundus“ den Nationalpark zu einem Begriff gemacht. Es sei auch ein Verdienst des Nationalpark-Forstamts und des Vereins, dass zunehmend Besucher nach Gemünd kämen. Telefonische Anfragen häuften sich. Gut verkauft werde das neue Buch „Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Eifel“. So etwas hätten andere Nationalparks nicht zu bieten. Der Förderverein arbeitet an einem neuen Werk über Moose und Flechten. Werbewirksam sei auch die Arbeit der Nationalpark-Botschafter, so Maria Hartmann.
Auch die Kommunen und Institutionen könnten einmal überlegen, ob sie nicht einen regelmäßigen Obulus für die Finanzierung von Stellen beisteuern wollten, meinte Heiko Schumacher. „ Schließlich werben die Kommunen auch mit dem Nationalpark“, so Benedetto Gentili. „ Bei regelmäßigen Spenden könne man planen“, sagte Heiko Schumacher. Das käme auch wieder der Region zugute.

Quelle: Kölnische Rundschau

Jürgen Roters erkennt Aufbruchsstimmung im Förderverein
Der Vorsitzende: „Wir müssen verstärkt selbst anpacken“

EIFELLAND. „Ich halte das Ansinnen von Benedetto Gentili für eine super Idee“, freute sich Jürgen Roters, der Vorsitzende des Nationalparks Eifel. „Vielleicht kann das der Auftakt für weitere Spenden sein. Vielleicht ist es ein erster Impuls und viele anderen machen mit.“

Auch im Vorstand hat Jürgen Roters eine Aufbruchsstimmung bemerkt. Dort sage man sich: „Wir müssen jetzt verstärkt selbst anpacken.“ Vielleicht werde auch das ein oder andere Mitglied neben dem Beitrag eine Spende zahlen. Eines steht für Jürgen Roters dabei aber fest: In nächster Zeit soll es trotz der schwieriger gewordenen Situation keine Erhöhung der Beiträge geben. Für den Förderverein ergebe sich jetzt die Aufgabenstellung beim Ausschneiden von vier Festangestellten trotzdem eine effektive Arbeit in der Geschäftsstelle zu gewährleisten. Jürgen Roters befindet sich in Gespräch mit der Landesregierung  um Fördermittel für die vom Verein durchgeführten Schüler- und Lehrerfortbildungen zu erhalten. Schließlich würden hier Landesaufgaben im Bereih schulischer Bildung vom Verein übernommen. Viele Schulklassen fragen nach. „Und für Lehrer wird die Kompetenz im Bereich Naturschutz gestärkt“, so Jürgen Roters.

Die Idee von Benedetto Gentili wertet der Vorsitzende des Fördervereins als wichtiges Signal, dass möglicherweise Früchte tragen könne. Jürgen Roters hält es für äußerst wichtig, wenn im Nationalparktor in Gemünd eine Anlaufstelle ganztägig erhalten werden kann.

DER FÖRDERVEREIN
Der Förderverein unterstützt den Nationalpark. Dies geschieht dich die Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung, andere Behörden, Fachverbänden und Vereinen oder auch durch eigene Projekte. Die Palette der Tätigkeiten des Vereins umfasst alle Aspekte des Nationalparks und der durch das Schutzgebiet beeinflussten Region. Bürger bringen ihre Ideen in den fünf Arbeitskreisen ein. Naturschutz, die Region, Bildung, Forschung, Wissenschaft und Vogelsang sind einige Themen des Fördervereins, die zurzeit etwa 815 Mitglieder stark ist.
Geschäftsstelle: Kurhausstraße 6
53937 Schleiden-Gemünd
Tel.:(02444)9129371

Quelle: Kölnische Rundschau

Schmökern auf der Bücherei – Terasse

Nettersheimer Gemeindebücherei erweitert ihr Angebot – Projekt gestartet

NETTERSHEIM. Eine „normale“ Gemeindebücherei mausert sich in Nettersheim zum Literaturhaus. Innovative Ideen der Mitarbeiter vor allem der Diplom-Bibliothekarin Kerstin Juchem, lassen Kultur und Literatur zum festen Bestandteil werden. Am Dienstag stellte Bürgermeister Wilfried Pracht die neuen Entwicklungen vor, die das Haus noch attraktiver machen. Es gilt, so Pracht, das Thema „Kultur/Literatur“ so zu gestalten, dass es auch für eine Gemeinde, die finanziell nicht so gut dastehe, tragbar sei und damit wiederum übertragbar auf andere.

Zunächst wurden in Nettersheim die Öffnungszeiten den Wünschen der Nutzer angepasst und sichten sich jetzt nach denen der umliegenden Geschäfte. Auch samstags stehen Lesehungrigen die Türen offen. Eine verstärkte Mannschaft steht für den Service zur Verfügung: Neben Kerstin Juchem und der langjährigen Mitarbeiterin Marita Mauel sind es Gertrud Hemmersbach, Gaby Wershoven und sporadisch Edith Dederichs. Stefanie Lichtenhagen hilft übergangsweise bei der Archivierung und Vorbereitung eines Bücher-Flohmarktes.

Buchpaten gesucht

Mit einer Sonderaufgabe ist Juchem derzeit betraut: Sie sorgt im Wesentlichen dafür – sozusagen im Außendienst -, dass in den elf Orten der Gemeinde Kindergärten und Schulen noch mehr ans Lesen herangeführt werden.

Die Aktualisierung und Optimierung des Bücherbestandes ist auch ihre Aufgabe. Im Rahmen eines am Dienstag gestarteten Projektes sieht sie gute Chancen, für frischen Wind zu sorgen- „Kauf mich für die Bibliothek“: Das steht für den Erwerb eines – oder mehrerer – Bücher als Spende für die Bücherei, sozusagen als „Bücherpate“. Anhand einer Auswahlliste wird über die Bücherei das jeweilige Buch bestellt.

Ein in Buchform gestalteter Aufkleber ( gestaltet von Benedetto Gentili vom Medienhaus Eifel ) auf der Titelseite des Buches nennt den Spender.  Dieser hat selbstverständlich das Erstleserecht. Juchem führte die Idee noch weiter: Nicht nur Privat-, sondern auch von ihr angesprochene Geschäftsleute sind begeistert von der Aktion und machen mit. Der Bürgermeister „verewigte“ sich auf dem Buch „Weltmacht Energie“, passend zum Thema „Klimaerwärmung“ in der Region. Die Mitarbeiter des Rathauses spendeten Reiseführer.

Seit zwei Monaten besteht in den Räumen der Gemeindebücherei die Möglichkeit,  Artikel aus dem Museumsshop des Naturzentrums zu erwerben, die vorwiegend in direktem Bezug zur Bücherei stehen: Lesezeichen, Leselupen, Leselichter usw. Für die Sommermonate werden Tische und Stühle auf den Terrassen vor und hinter dem Haus zum gemütlichen Schmökern einladen. Die benachbarte Gastronomie könnte davon profitieren. Ohnehin sind Pracht und die Mitarbeiter der Bibliothek davon überzeugt, dass die Bücherei auch zur Belebung des Ortskerns beiträgt.

 

Zeitschrift für die Jäger

Die erste Ausgabe des „Eifel-Jäger“ ist jetzt erschienen

Kostenlos für die rund 1000 Jagdverbands-Mitglieder

EIFELLAND. „Was bei den Kölnern geht, müsste bei uns auch klappen“, dachten sich einige Jäger der Kreisjägerschaft. Der „KölnJäger“ ist seit zehn Jahren fester Bestandteil der Jäger in der Domstadt. Die Eifeler Jäger Andre Gulba, Albert Anton, Helmut Jülich und Charly Pauly steckten die Köpfe zusammen und erstellten in wochenlanger Vorbereitungszeit den „EifelJäger“, der jetzt in erster Ausgabe vorliegt.

Jedes Quartal wird diese Zeitschrift erscheinen, die in erster Linie an die Jäger des Kreises Euskirchen gerichtet ist, aber auch an weitere Natur- und Jagdinteressierte. Der EifelJäger ist als Ergänzung zur Zeitschrift des Landesjagdverbands gedacht. Besonders das „Revier Kreis Euskirchen“ soll eine eigene Plattform finden. Angefangen von Tipps und Terminen rund um Jägerei und Natur sind in der ersten Ausgabe Beiträge zu Themen wie „Vogelgrippe“ oder Informatives in Form von Beiträgen der Unteren Jagdbehörde oder des Kreisveterinäramts etwa zum Thema Schweinepest enthalten.

Weiter zu finden ist ein Artikel zum Thema „Grüne Welle - Jäger machen Radio“ und eine Rubrik „Junge Jäger in der KJS Euskirchen“. Jülich: „Wichtig ist uns, dass die Texte eigenverantwortlich im Team erstellt und zusammengestellt werden.“ Finanziert wird die Zeitschrift, die im Medienhaus Eifel gestaltet und gedruckt wurde, in erster Linie durch Inserate. Auch würde es das Redaktionsteam begrüßen, wenn Leser Beiträge einreichen: sei es, dass es sich um einen Bericht einer Jagdreise handelt oder auch um Geschichten, Anekdoten oder Historisches rund um Jägerei, Brauchtum, Rollende Waldschule und Natur.

Ende Mai / Anfang Juni wird die zweite Ausgabe des EifelJägers erscheinen. Die rund 1000 Mitglieder des Landesjagdverbandes, die im Kreis wohnen, erhalten die Zeitung kostenlos. Interessenten können den EifelJäger für zwei Euro in der Geschäftsstelle der Kreis Jägerschaft in Kall,. Tel. (0 24 41) 77 18 81 ordern. Das Geld wird der Rollenden Waldschule zugute kommen. (kli)

 

18 Euro-Telefon kostete die Förderung

Roggendorfer Unternehmer Benedetto Gentili und die Tücken öffentlicher Programme

100. 000 Euro investieren, zwei Arbeitsplätze schaffen, rund 20.000 Euro Fördermittel kassieren. Das Ziel 2-Förderprogramm von Land und EU was für Benedetto Gentili attraktiv. Tatsächlich investierte er rund 400.000 Euro, schaffte 5 Arbeitsplätze – und musste die Fördermittel zurückzahlen. Pech und eine Stolperfalle wurden ihm zum Verhängnis.

ROGGENDORF. 1999 bot sich Benedetto Gentili, dem Inhaber des Roggendorfer „Medienhaus Eifel“, die Chance, sein „Geschäftsfeld abzurunden“. Der Drucker, der bislang in seinem Auftrag arbeitete, verkündete Gentili, dass er seinen Betrieb schließen werde. Um die Druckerei zu übernehmen, benötigte Gentili logischerweise Geld. Auch hatte er von Förderprogrammen gehört. Über beides sprach er mit seiner Bank.

Es lief für Gentili wirklich gut. Den Antrag für das Förderprogramm, so Gentili, sei sofort ausgefüllt worden. Bei der Bank habe man ihm versichert, dass dies „der Startschuss“ für die Investitionen sein. Das ließ sich der Unternehmer nicht zwei Mal sagen, gab fleißig Geld aus.

2001 standen im Medienhaus Eifel wieder größere Investitionen an. Diesmal sollten Geräte für den Grafik-Bereich gekauft werden. Und auch hier sollte es mit der öffentlichen Förderung wieder klappen. Gleiches Prinzip: Der Antrag wurde ausgefüllt, Gentili investierte.

Auf Anforderung der Band legte Gentili in beiden Fällen entsprechende Rechnungen vor. Und zwar von Investitionen, der er nach dem Tag der jeweiligen Beratung tätigte. Dass dies der falsche tag war, stellte sich 2003 bei einer Überprüfung heraus. „Stichtag“ war nämlich nicht, wie ihm, so Gentili, seine Bank auch auf Nachfrage versicherte – der Tag der Beratung und Antragstellung, sondern der, an dem von der Bank der Antrag abgestempelt wurde. Zwischen den Daten lagen teils Wochen. Und die Förderrichtlinien sind gnadenlos.

Gentili hatte gleich doppeltes Pech: Nicht nur, dass im Rahmen einer routinemäßigen und stichprobenartigen Kontrolle des Landes ausgerechnet seine Anträge aus dem Stapel gezogen wurde und die Ungereimtheiten erkannt wurden. Im Fall des ersten Antrags hebelte ein Telefon im Wert von 18 Euro die komplette Förderung aus. Dieses imposante Gerät war unglücklicherweise vor dem „Stempeldatum“ gekauft worden. Dass der zehntausend Euro schwere Kauf der Druckerei im korrekten Zeitraum lag, spielte keine Rolle mehr.

Im zweiten Fall wurden mehrere Tausend Euro teure Grafik-Geräte zwar im korrekten Zeitraum bezahlt – aber waren bereits vor dem „Stempel“ bestellt worden. Und auch hier sollte es Essig sein mit der Förderung.
Viele Monate zog sich das Verfahren hin. Vor dem Bonner Landgericht trafen sich Gentili und Bank wieder. Die Bank hatte die Förderung bereits zurückgezahlt. Nun sollte Gentili die rund 20.000 Euro zurückgeben. Da die Gespräche mit der Bank meist unter vier Augen abliefen und Aussage gegen Aussage stand, wurde vor Gericht ein Vergleich geschlossen: Drei Viertel der Fördermittel muss Gentili zurückzahlen. Zudem muss er neben den eigenen Anwaltskosten auch die der Bank zu drei Vierteln tragen – 5000 Euro. Bis auf 1000 Euro sind die Fördermittel futsch.

Ausbildungsplatz wurde gestrichen.
Die Eifeler Politiker konnten dem Unternehmer nicht helfen. Sowohl an Bundestagsabgeordneten Dr. Wolf Bauer als auch an Clemens Pick, der im Düsseldorfer Landtag sitzt, wandte sich Gentili. Bauer sagte, dass für die Förderung das Land zuständig sei. Auch Pick konnte nichts tun. Er ließ Gentili jetzt wissen, dass er persönlich berührt sei, aber keine Möglichkeit habe, etwas zu erreichen. Über die kleinkarierte Bürokratie ist Gentili maßlos enttäuscht: Die Aussicht auf Fördermittel habe nicht den Ausschlag für seine Investitionen gegeben. „Es kann doch nicht im Sinne des Gesetztes und des Fördergedankens sein, dass ein Unternehmer die geförderten Kriterien mehr als erfüllt und dann 18 Euro die Förderung verhindert.“

Konsequenzen hat Gentili gezogen. So habe er die Hausbank gewechselt. Das Vertrauen zur bisherigen Band sei nicht mehr vorhanden gewesen, Gentili fühlte sich von den Bankern nicht nur schlecht beraten, sondern auch „verraten und verkauft“. Auch wickle er Bankgeschäfte nur noch in Anwesenheit eines Vertrauten als Zeugen ab.
Knüppeldick kam es für Melanie Stoll. Die 18-Jährige aus Weyer absolvierte im Medienhaus Eifel ein Jahrespraktikum und hätte im Anschluss daran ihre Ausbildung zur Mediengestalterin dort beginnen sollen. Die Hoffnungen auf einen Vertrag zerschlugen sich mit der Rückzahlung der Fördergelder. Mit den 20 000 Euro, so Gentili, hätten die ersten beiden Ausbildungsjahre finanziert werden können. Im dritten Jahr seien die Azubis meist schon so fit, dass sie die Kosten selbst erwirtschafteten. Während Gentili bereits einen Drucker und einen Außendienstler einstellte, steht Melanie Stoll weiterhin vor einer unsicheren beruflichen Zukunft: Derzeit jobbt sie auf 400 Euro-Basis und hat rund 80 Bewerbungen geschrieben - ohne Erfolg.

Quelle: Kölnische Rundschau

 

Ausbildungsstelle im Medienhaus

ROGGENDORF. Doch noch ein Happyend für Melanie Stoll: Die 18-Jährige aus Weyer hatte im Roggendorfer Medienhaus Eifel ein Jahrespraktikum absolviert, im Anschluss daran war ihr – wenn sie sich bewähre – eine Ausbildungsstelle in Aussicht gestellt worden. Die junge Frau wusste zu überzeugen, die begehrte Stelle erhielt sie trotzdem nicht. Hintergrund waren Fördergelder von rund 20.000 Euro, die Medienhaus-Inhaber Benedetto Gentili zurückzahlen musste (Bericht in der Ausgabe 29. April). Das war genau die Summe, mit der zwei der der Ausbildungsjahre Stolls finanziert werden sollten.

Zig Bewerbungen schrieb Melanie Stoll, von Erfolg war ihre Suche nach einem Ausbildungsplatz nicht gekrönt. Sie jobbte auf 400 Euro-Basis, hier und da half sie sogar im Medienhaus aus. Benedetto Gentili ging das Thema Melanie Stoll auch nicht aus dem Kopf. Es wurmte ihn, dass er sein Versprechen nicht halten konnte. Dass eine 18-Jährige die Leidtragende der Fördergeld-Misere sein sollte, war nun gar nicht in seinem Sinne.

Die Lösung zeichnete sich ab, als klar wurde, dass die kaufmännische Abteilung dringend personell verstärkt werden musste. Da Gentili sich seiner „Ex-Praktikantin“ gegenüber moralisch verpflichtet fühlte, entschied er sich dagegen, mit einer Halbtragskraft „ externes Wissen einzukaufen“. Er bot Melanie Stoll einen Ausbildungsplatz zu Bürokauffrau an. Auch wenn sie eigentlich lieber in der Grafikabteilung gearbeitet hätte, schlug sie dieses Angebot natürlich nicht aus. Voraussichtlich zum 1.Juli beginnt ihre Ausbildung. (rha)

Quelle: Kölnische Rundschau